Ernährungstipps bei Vorhofflimmern? Aber natürlich – sehr gerne sogar!

Gutes Essen macht bekanntlich glücklich. Doch eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung kann noch viel mehr! Denn sie kann helfen, Erkrankungen vorzubeugen, und trägt auch bei bestehenden Herzerkrankungen wie Vorhofflimmern wesentlich zu Ihrer Gesundheit bei.

Ernährungstipps bei Vorhofflimmern? Aber natürlich – sehr gerne sogar!

Erinnern Sie sich noch? Lange Zeit galt insbesondere eine cholesterinarme Ernährung als das Maß der Dinge, wenn es darum ging, das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall möglichst gering zu halten. Doch auch in diesem Bereich hat sich die wissenschaftliche Meinung in den letzten Jahren geändert. Heute gilt eine ganzheitliche und gesunde Ernährung als wichtige Konstante, um kardiovaskulären Erkrankungen vorzubeugen und die Leistungsfähigkeit von Körper und Geist zu fördern.
Und so einfach kann es gehen:

Das 1x1 der gesunden Ernährung:

  • Wählen Sie möglichst abwechslungsreiche Kost und geben Sie pflanzlichen Lebensmitteln den Vorrang. Mit einem bunten Speiseplan können Sie vermeiden, sich zu einseitig zu ernähren, und Sie erhalten Zugang zu möglichst vielen verschiedenen Nährstoffen.
  • Verteilen Sie Ihre Mahlzeiten über den Tag: Drei Portionen Gemüse (insgesamt ca. 400 Gramm) und zwei Portionen Obst (insgesamt ca. 250 Gramm, bevorzugt kaliumreiche Sorten wie z. B. Bananen) pro Tag sollten es schon sein. Noch ein paar Vertreter aus der Familie der Hülsenfrüchte wie z. B. Linsen und Bohnen mit in den Korb, und Ihr Bedarf an Nähr- und Ballaststoffen sowie sekundären Pflanzenstoffen wird gleich mit abgedeckt.
  • Nutzen Sie die Kraft des vollen Korns: Nudeln und Brot sowie Reis und Mehl aus Vollkorn haben mehr Nähr- und Ballaststoffe zu bieten als das klassische Weißmehlbrötchen und halten länger satt.
  • Auf die Dosis kommt es an: Auch tierische Nahrungsmittel wie Milch und Milchprodukte gehören zum täglichen Ernährungsplan, sie gelten als ausgezeichnete Protein-, Vitamin B2- sowie Calcium-Lieferanten. Bereichern Sie Ihren Speiseplan ein- bis zweimal wöchentlich mit Fisch, um sich mit Jod und wichtigen Omega-3-Fettsäuren zu versorgen. Wenn es auch mal Fleisch sein soll, dann sind maximal 300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche ein geeigneter Richtwert.
  • Pflanzliche Öle und Streichfette liefern wichtige Fettsäuren und Vitamin E, aber auch viele Kalorien. Die enthaltenen ungesättigten Fettsäuren (Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren) wirken jedoch sehr günstig auf Ihre Gesundheit. Tierische Fette, z. B. in echter Butter, sind reich an Cholesterin und ein langfristig erhöhter Cholesterinspiegel im Blut gilt als Risikofaktor für Herzkrankheiten.
  • Zucker und Salz bereichern den Geschmack – und sparsam eingesetzt, ist auch wenig dagegen einzuwenden. Nutzen Sie aber möglichst nicht mehr als sechs Gramm Salz pro Tag, denn zu viel davon kann Ihren Blutdruck und damit das Risiko für Herz-Kreislauf- Erkrankungen erhöhen. Alternativ bereichern Kräuter und Gewürze die Geschmackswelt.
  • Wasser bedeutet Leben – und 1,5 Liter davon am Tag sind ein wichtiger Orientierungswert. Zur geschmacklichen Abwechslung dürfen es aber natürlich auch andere Getränke sein, wie z. B. ungesüßter Kräuter- oder Fruchttee. Viele der angebotenen Fertiggetränke enthalten dagegen versteckte Kalorien, und auch mit Alkohol sollten Sie Maß halten.
  • „So lange wie nötig und so kurz wie möglich“ – das gilt auch für die Garzeit Ihrer Lebensmittel. Nutzen Sie dabei möglichst wenig Wasser und Fett. So lassen sich z. B. durch Dünsten und Dampfgaren möglichst viele Nährstoffe erhalten.
  • Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Mahlzeiten, damit sich das gewünschte Sättigungsgefühl einstellen kann. Positiver Side-Effekt: Auch der Genuss hält länger an.
  • Gab es doch einmal zu viel der guten Ernährung? Dann schaffen Sie mit einem Plus an körperlicher Aktivität einen Ausgleich. Regelmäßige Bewegung und eine gesunde Ernährung sind das A und O, um gesund zu bleiben, und helfen dabei, ungewünschte Kalorien auf Abstand zu halten.

Wichtig zu wissen: Wenn Ihnen im Rahmen Ihrer Therapie Vitamin-K-Antagonisten wie Phenprocoumon oder Warfarin zur Gerinnungshemmung verordnet wurden, sollten Sie einige Gemüsesorten meiden. Grün- und Rotkohl sowie Bohnen und Spinat beispielsweise enthalten größere Mengen Vitamin K und können die Wirkung von Vitamin-K-Antagonisten beinträchtigen. Sprechen Sie Ihre Ärztin/Ihren Arzt darauf an, welche Lebensmittel Sie besser auslassen sollten. Bei Gerinnungshemmern der neuen Generation besteht dieses Risiko nicht.

Kleiner Tipp: Die mediterrane Küche bietet viel Abwechslung für ein gesundes Herz

Die Mittelmeerkost ist besonders geeignet, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Sie basiert auf viel frischem Gemüse und Obst, pflanzlichen Ölen, Nüssen, Fisch, Salaten und Hülsenfrüchten. Mit den enthaltenen Nährstoffen lässt sich unter anderem der Verkalkung der Gefäße vorbeugen und Sie unterstützen Ihren Organismus bestmöglich auch bei bestehenden Erkrankungen.
Die Deutsche Herzstiftung hat eine Rezeptsammlung mit herzgesunden Gerichten aus der mediterranen Küche zusammengestellt. Schauen Sie doch mal auf der Website der Deutschen Herzstiftung vorbei:

Zur Rezeptsammlung der Deutschen Herzstiftung

Weitere Informationen

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. hat die 10 Regeln zu einer vollwertigen gesunden Ernährung ausformuliert. Auf ihrer Website finden Sie weitere wertvolle Details:

Zu den 10 Regeln der Deutshen Gesellschaft für Ernährung

 

Autorin: Dr. Philipp Zimmermann, medproduction GmbH, www.medproduction.de

Datum: Februar 2021

Quellen:

1. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.: Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE.
www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/10-regeln-der-dge, zuletzt aufgerufen am 04.02.2021.

2. Deutsche Herzstiftung: Mediterrane Küche: herzgesunde Rezepte der Herzstiftung.
www.herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/gesund-bleiben/ernaehrung/mediterrane-rezepte, zuletzt aufgerufen am 04.02.2021.

9-GE-5-12197-02 03-2021

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