Risikofaktoren für einen Schlaganfall – wie kann ich vorbeugen?

Ein Schlaganfall mit seinen gesundheitlichen Folgen trifft die meisten Menschen wie aus heiterem Himmel. Doch die gute Nachricht ist: Sie können viel dazu beitragen, einem Schlaganfall vorzubeugen. Besonders durch einen gesunden Lebensstil und die Behandlung von bereits bestehenden Erkrankungen lassen sich Risikofaktoren wie Arteriosklerose oder Bluthochdruck abmildern. Lesen Sie hier, was Sie tun können, um Ihr Risiko für einen Schlaganfall zu senken.

Risikofaktoren für einen Schlaganfall – wie kann ich vorbeugen?

Schlaganfall und seine Risikofaktoren

Ein Schlaganfall ist in der Regel ein einschneidendes und oft auch folgenreiches Lebensereignis. Begünstigt wird dieser durch bestimmte Risikofaktoren, wie beispielsweise das Alter oder die genetische Disposition. Während jedoch diese beiden Faktoren nicht änderbar sind, lassen sich andere Risikofaktoren für einen Schlaganfall in Schach halten. Dazu zählen verschiedene Erkrankungen wie beispielsweise Vorhofflimmern, Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder ein hoher Cholesterinspiegel. Auch der Lebensstil stellt einen wichtigen Risikofaktor dar: So zeigten einige Studien, dass bis zu 85 Prozent aller Schlaganfälle auf den Lebensstil zurückzuführen sind.

Lebensstil anpassen – Schlaganfall vorbeugen

Nicht nur im Hinblick auf die Schlaganfallprävention ist es sinnvoll, den eigenen Lebensstil zu ändern, denn Risikofaktoren wie Rauchen begünstigen neben einem Hirnschlag auch andere schwerwiegende Erkrankungen wie beispielsweise Krebs.
Bei der Schlaganfallprävention zielt die Lebensstilveränderung in erster Linie darauf ab, zu vermeiden, dass die Blutgefäße zunehmend geschädigt werden oder durch Ablagerungen weiter verengen oder „verkalken“, denn in so verengten Arterien bilden sich leicht Blutgerinnsel. Diese können beispielsweise eine hirnzuführende Arterie verstopfen und so im Gehirn einen Schlaganfall auslösen.

Dabei stellt die Ernährung einen sehr wichtigen Punkt dar, mit dem sich gleich mehrere Schlaganfall-Risikofaktoren ausmerzen lassen. So können bereits fünf bis sechs Gramm weniger Salz am Tag, was in etwa einem Teelöffel entspricht, die Blutdruckwerte senken. Auch andere Risikofaktoren wie Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas), ein hoher Cholesterinspiegel oder Bluthochdruck (Hypertonie) lassen sich durch einen ballaststoffreichen, zucker- und fettreduzierten Speiseplan mit viel Gemüse- und Getreideprodukten und wenig Fleisch, Wurst und Käse verhindern oder reduzieren. Ein erhöhter Cholesterinspiegel beispielsweise begünstigt, dass sich Blutfette an den Blutgefäßwänden ablagern und diese so verengen. Dadurch fließt das Blut schneller und mit einem höheren Druck durch die Gefäße, wodurch diese zusätzlich geschädigt werden.

Alkohol wird ein starker negativer Einfluss auf das Schlaganfallrisiko zugesprochen: Wenn Frauen maximal ein- und Männer höchstens zweimal täglich ein Glas alkoholhaltiger Getränke konsumieren, könnten sie dadurch ihr Schlaganfallrisiko um etwa 30 Prozent senken. Alkohol sollte daher nur in Maßen genossen werden.

Um langfristig das gewünschte Ziel zu erreichen und den Zustand zu halten, ist es wichtig, die Lebensstiländerungen langsam, aber konsequent umzusetzen – dies gilt besonders im Falle einer nötigen Gewichtsreduktion. Denn durch eine sorgsame Ernährungsumstellung lässt sich der unerwünschte Jo-Jo-Effekt umgehen und somit unnötiger Stress für Körper und Psyche vermeiden. Auch Stress ist ein Risikofaktor für einen Schlaganfall, da er den Bluthochdruck erhöhen kann.

Sport ist gesund

Unterstützend zu einer angepassten Ernährung ist es ratsam, sich täglich zu bewegen. Bereits ein leichtes Ausdauertraining beispielsweise durch Schwimmen, Fahrradfahren oder lange Spaziergänge wirkt sich positiv auf den Blutdruck aus und hilft dabei, die Gefäße geschmeidig zu halten. So lässt sich verhindern, dass sich Blutfette an den Gefäßen ablagern, wodurch sich das Risiko für einen Schlaganfall reduziert. Höchstleistungen sind dabei nicht nötig.
Gleichzeitig machen es sportliche Aktivitäten möglich, neben Übergewicht auch Alltagsstress abzubauen. Wichtig: Nur Bewegung, die Spaß macht, lässt sich langfristig in den Alltag einbauen und sorgt so für einen positiven Effekt.

Medikamente und Schlaganfallprävention

Erkrankungen wie Vorhofflimmern, ein hoher Cholesterin- oder Blutzuckerspiegel und Bluthochdruck verursachen in der Regel keine Schmerzen. Daher werden sie meist entweder zufällig bei einer Routineuntersuchung entdeckt oder, wie beispielsweise bei einem erhöhten Cholesterinspiegel, wenn als Folge der dadurch entwickelten Arteriosklerose ein Schlaganfall oder ein Herzinfarkt auftritt. Bluthochdruck stellt dabei den größten Risikofaktor für einen Schlaganfall dar. Daher ist es sinnvoll, den Blutdruck regelmäßig selbst zu messen, um gegebenenfalls frühzeitig ärztlichen Rat einzuholen und eine Therapie beginnen zu können.

Sind diese Vorerkrankungen bereits bekannt und lassen sich die Blutwerte nicht durch einen angepassten Lebensstil positiv verändern, ist es wichtig, die verschriebenen Medikamente regelmäßig und wie verordnet einzunehmen – dies gilt besonders, wenn nach einem Schlaganfall ein weiterer vermieden werden soll.

Autorin:  Dipl.-Biol. Anna Besson, medproduction GmbH, www.medproduction.de

Datum: März 2022

Quellen:
1. Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e.V.: DEGAM Patienteninformation: Schlaganfall vorbeugen, erkennen und behandeln. AWMF online. 2020. Version 3.0.
www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/053-011p_S3_Schlaganfall_2020-05.pdf
2. deximed.de: Schlaganfall, Risikofaktoren und Vorbeugung deximed.de/home/klinische-themen/herz-gefaesse-kreislauf/patienteninformationen/schlaganfall/schlaganfall-vorsorge-risiken (letzter Abruf am 25.02.2022)
3. Sarikaya H, Ferro J, Arnold M. Stroke prevention--medical and lifestyle measures. Eur Neurol. 2015;73(3-4):150-7. doi: 10.1159/000367652. Epub 2015 Jan 6. PMID: 25573327.
4. Neurologen und Psychiater im Netz. Prävention von Schlaganfall. www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/erkrankungen/schlaganfall/praevention (letzter Abruf am 25.02.2022)


9-GE-5-13289-02 04-2022

 

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