Schlaganfall vorbeugen: Ihr Arzt kann helfen

Wenn Sie einem Schlaganfall möglichst gut vorbeugen möchten, unterstützt Sie Ihr Hausarzt oder Kardiologe gern dabei. Eine gute Vorbereitung des Arztbesuches hilft allen Beteiligten – wir verraten, wie sie gelingt!

Schlaganfall vorbeugen: Ihr Arzt kann helfen

Risikofaktoren steigern Schlaganfallgefahr

Es gibt verschiedene Auslöser für einen Schlaganfall: Verantwortlich sind entweder ein Gefäßverschluss durch Blutgerinnsel, Fettpfropfen oder Ablagerungen an den Gefäßwänden, sodass die Hirnzellen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Oder aber Gehirnblutungen, die den Druck im Gehirn anstiegen lassen, was die Hirnzellen schädigt. Bestimmte Faktoren erhöhen das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden.

Welche Risikofaktoren gibt es?

Zu den Risikofaktoren für einen Schlaganfall gehören:

Mehr über die Bestimmung des individuellen Schlaganfallrisikos erfahren Sie hier.

Wie kann mein Arzt helfen?

Selbstverständlich steht Ihr Arzt Ihnen zu Seite, wenn es um die Schlaganfallprävention geht. So können Risikofaktoren frühzeitig erkannt und die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls gesenkt werden.
Wir geben Ihnen dazu eine praktische Checkliste an die Hand, mit der Sie Ihren Arztbesuch optimal vorbereiten können. So bleiben am Ende keine Fragen offen und Sie können ggf. die Antworten direkt notieren, um später noch einmal nachzulesen.

Checkliste für den Arztbesuch:

  • Welche Beschwerden haben Sie akut bzw. handelt es sich um einen reinen Vorsorgetermin? Wenn Sie Beschwerden haben, versuchen Sie, diese genauer zu beschreiben, d.h. wann treten sie auf, wie sehr fühlen Sie sich beeinträchtigt etc.
    Oft fällt es einem in der Aufregung im Sprechzimmer schwer, sich an alles zu erinnern oder in der richtigen Reihenfolge parat zu haben. Dagegen kann man in Ruhe zu Hause alles Wichtige notieren und auch noch etwas ergänzen, das einem später eingefallen ist.
  • Sind diese Beschwerden bereits behandelt worden? Wenn ja, von welchem Arzt oder Heilpraktiker?
    Eine sehr wichtige Information! Eine Behandlung mit Medikamenten oder anderen Verfahren ändert das Erscheinungsbild einer Erkrankung. Dies kann zur Folge haben, dass der Arzt bei der Untersuchung etwas anderes sieht, als er bei dieser Krankheit normalerweise erwarten würde.
  • Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein (auch pflanzliche Präparate oder z.B. rezeptfreie Schmerzmittel)? Sie können auch die Packungsbeilagen mitbringen.
    Medikamente können miteinander wechselwirken und sich in ihrer Wirkung verstärken, hemmen oder verändern. Daher ist es für den Arzt wichtig zu wissen, was Sie bereits nehmen. Auch, wenn er Ihnen vielleicht ein neues Medikament verordnen will, muss er wissen, ob es sich mit den aktuell verwendeten verträgt. Manchmal kann auch ein bereits eingenommenes Medikament weggelassen oder ersetzt werden.
  • Gibt es Medikamente, die Sie nicht gut vertragen oder auf die Sie sogar allergisch reagieren?
    Ihr Arzt wird dann nach einer Alternative suchen, wenn Sie das präferierte Medikament nicht vertragen.
  • Gibt es in Ihrer Verwandtschaft Erkrankungen wie Anfallsleiden, Herzinfarkt, Schlaganfall oder Stoffwechselkrankheiten (Diabetes, Bluthochdruck)?
    Diese Frage ist wichtig, da sie eine eventuelle genetische Vorbelastung sichtbar macht.
  • Wie sieht Ihr Alltag aus?

    • Wann bewegen Sie sich wie viel?
    • Was essen Sie? Wie oft trinken Sie Alkohol?
    • Rauchen Sie? Wenn ja, wie viel?

    Führen Sie ruhig mal eine Woche lang Buch – das kann sehr aufschlussreich sein! Oft verschätzen wir uns, wenn es um die Dauer von z. B. Sport geht oder um die Häufigkeit von Süßigkeiten auf dem Speiseplan. Und jedes dieser Dinge ist ein wichtiger Baustein in der Schlaganfallprävention.

  • Welche Fragen haben Sie an Ihren Arzt zur Schlaganfallprävention bzw. zu Ihren Beschwerden?
    Hier ist Raum für Fragen, auf die Sie eine Antwort suchen. Das kann ganz individuell sein, nehmen Sie sich ruhig die Zeit, darüber nachzudenken. Das können Fragen des Lebensstils sein, welchen Sport Sie machen dürfen oder ob es etwas anderes gibt, dass Sie verändern sollten. Außerdem gibt es mittlerweile technische Helfer wie Apps fürs Smartphone, mit denen man zu Hause kleine Tests regelmäßig selbst durchführen kann (sogenannte Medical Apps). Sie können die Frequenz der Arztbesuche senken. Auch dazu kann Ihr Arzt Sie beraten!

Welche Unterlagen Sie sonst noch zum Arztbesuch mitbringen sollten

Zusätzlich zu Ihrer Checkliste sollten Sie folgende Unterlagen dabeihaben:

  • Untersuchungsergebnisse früherer Untersuchungen (Röntgenbilder, Arztbriefe etc.)
    Das erspart Ihnen ggf. weitere Untersuchungen, weil die letzte noch nicht lange her ist. Gerade bei Röntgenuntersuchungen bedeutet dies jedes Mal eine Strahlenbelastung des Körpers, die minimiert werden sollte.
  • Impfpass
    Manche Symptome lassen sich auf Infektionskrankheiten zurückführen, gegen die man lange nicht oder noch nie geimpft wurde. Daher ist der Impfpass hilfreich.
  • Allergiepass
    Der Allergiepass ist selbstverständlich wichtig, denn wenn Sie bestimmte Medikamente nicht vertragen, sollte Ihr Arzt dies wissen (siehe auch Checkliste).

So gerüstet können Sie von einem Arztbesuch möglichst viele gute Tipps in den Alltag mitnehmen. Außerdem ist im Praxisalltag manchmal ein wenig Hektik. Haben Sie Ihre Checkliste mit Fragen und Informationen dabei, geht nichts Wichtiges unter.
Sollte sich bei dieser Untersuchung oder bei weiterführenden Untersuchungen herausstellen, dass eine behandlungsbedürftige Situation vorliegt, lassen Sie sich die geplanten Maßnahmen genau erklären.

Autorin: Bianca Wiebusch, medproduction GmbH, www.medproduction.de

Datum: September 2019

Quellen:

vermeide-schlaganfall.de:
www.vermeide-schlaganfall.de/home/

Gesundheitsinformation.de: Schlaganfall
www.gesundheitsinformation.de/schlaganfall.2078.de.html

IKK Südwest:
www.ikk-suedwest.de

Alle Seiten zuletzt abgerufen am 26.09.2019.

9-GE-5-10414-02 10-2019

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