#PRÄVENTION
Schlaganfallprävention bei Vorhofflimmern: Was hilft?

Vorhofflimmern gilt als Risikofaktor für einen Schlaganfall. In der Regel kommen deshalb vorbeugend Blutverdünner zum Einsatz. Diese sind jedoch nicht für alle Betroffenen geeignet. Gut, dass es auch noch andere Möglichkeiten gibt. 

Patienten mit Vorhofflimmern haben ein höheres Schlaganfallrisiko als gesunde Menschen. Durch das Vorhofflimmern bilden sich auffallend häufig Blutgerinnsel an einer bestimmten Stelle im Herzen, dem linken Herzohr. Die Blutgerinnsel können aus dem linken Herzohr herausgespült werden, den Blutfluss zum Gehirn blockieren und so einen Schlaganfall auslösen. 

Das linke Herzohr, kurz: LAA (von linksatriales Aurikel), ist eine Muskeltasche, die mit dem linken Vorhof des Herzens verbunden ist. Sie ist ein normaler Bestandteil der Anatomie des Herzens und verursacht in der Regel auch keinerlei Probleme – außer bei Patienten mit Vorhofflimmern.

Vorhofflimmern kurz erklärt

Beim Vorhofflimmern lösen unregelmäßige elektrische Impulse in den oberen Herzkammern ein Fibrillieren oder Zittern aus. Die Folge ist ein unregelmäßiger und häufig schneller Herzschlag. Der unregelmäßige Herzschlag kann zu verringertem Blutfluss, Herzklopfen und Kurzatmigkeit führen und auch ein erhöhtes Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln darstellen.

Vorhofflimmern ist weltweit die häufigste Herzrhythmusstörung, gerade bei älteren Menschen. Etwa 4 Prozent der Personen im Alter ab 60 Jahre sind betroffen, bei Personen im Alter von 80 Jahren und älter sind es etwa 9 Prozent. Das Problem: Durch die gestörte Pumpfunktion verweilt Blut länger im Herzohr und kann dort verklumpen. Dass Vorhofflimmern daher ein Hauptverursacher von Schlaganfälle ist, belegen folgende Zahlen: 20 Prozent aller Schlaganfälle gehen auf das Konto von Vorhofflimmern, bei Patienten über 80 Jahre ist es sogar in 30 Prozent der Fälle die Ursache.

Verschluss des LAA

Das Vorhofohr kann operativ verschlossen oder entfernt werden. Bei einer solchen Operation am offenen Herzen muss der Brustkorb geöffnet und der Patient für die Dauer des Eingriffs an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen werden. Daher erfolgt diese Form der Behandlung meist nur bei Menschen, die ohnehin am Herzen operiert werden müssen, zum Beispiel bei einer Bypass-Operation.

Eine deutlich schonendere Alternative ist ein sogenanntes interventionelles Verfahren, eine minimal-invasive Behandlungsform. Dabei schiebt der Arzt einen kleinen Schlauch (einen Katheter) durch einen kleinen Schnitt, meist in der Leiste, durch die Blutgefäße bis zur Behandlungsstelle im Herzen vor. Um den Eingang des LAA zu schließen, führt der Arzt durch den Katheter hindurch ein Verschlussimplantat (einen sogenannten Okkluder, eine Art Draht-Schirmchen, das mit einem textilartigen Polyestergewebe überzogen ist) bis zum Eingangsbereich des linken Herzohrs. Nach Freisetzung verbleibt das Implantat dauerhaft im linken Herzohr und dichtet dort den Zugang zum LAA ab. So verhindert es, dass Blutgerinnsel aus dem Vorhofohr in den Blutkreislauf geschwemmt werden.

Der Eingriff selbst sollte etwa ein bis zwei Stunden dauern und wird in einem Herzkathetherlabor durchgeführt, in dem viele minimal-invasive, nicht-operative Eingriffe durchgeführt werden. Vorab wird Ihnen Ihr Arzt ein Narkosemittel verabreichen, sodass Sie während des Eingriffs keine größeren Beschwerden haben sollten. 

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Gut zu wissen: Patientenausweis mit sich führen

Personen mit einem Implantat sollten dies in einem speziellen Patientenausweis vermerken. Einzutragen sind Ihr Name, Informationen über Ihr Implantat, das Implantationsdatum sowie die Kontaktinformationen Ihres Arztes. Den Ausweis führen Sie am besten stets mit sich – falls Probleme auftauchen, wissen alle sofort Bescheid. Auch am Flughafen vermeidet das Vorzeigen des Ausweises Missverständnisse, falls ein Metalldetektor anschlagen sollte. 

Einen Patientenausweis erhalten Sie von Ihrem Arzt. 

Autorin: Andrea Böttcher, medproduction GmbH, www.medproduction.de

Datum: Juni 2025

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